Prof. Dr. Michele C. Ferrari

Institut für Alte Sprachen, Professur für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

Das Latein ist das zentrale Sprachmedium der europäischen Kultur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Alle wichtigen verbalen Diskurse (literarisch, philosophisch-theologisch, naturwissenschaftlich) werden auf Latein geführt oder aber nehmen Rücksicht auf das lateinische Schrifttum. In diesem Sinne trägt die Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit entscheidend dazu bei, die Kulturtransferprozesse zwischen 500 und 1600 in ihren Kontext zu stellen.

Forschungsschwerpunkte im Graduiertenkolleg

Dynamik und Beschaffenheit solcher Prozesse ist denn auch ein nicht unerheblicher Teil der derzeitigen Lehr- und Forschungsarbeit der Professur gewidmet. So wurde ein interdisziplinäres Seminar, das von mehreren (auch auswärtigen) Kollegen bestritten wurde, den „Poetiken von der Antike bis zur Frühen Neuzeit“ und eine zweistündige Vorlesung dem „Traum im Mittelalter“ gewidmet. Solche Lehrangebote wenden sich ausdrücklich an alle Mediävisten und nicht nur an die Fachstundenten. Fest in Planung sind weitere Lehrveranstaltungen dieser Art, z.T. in Kooperation mit anderen Nachbarfächern wie der Germanistik oder der Orientalistik.

Aktuelle Publikationen / Vorträge

Neuere einschlägige Publikationen betreffen die Rekontextualisierungsstrategien von Erzählstoffen im Hoch- und Spätmittelalter („Johannes Damascenus in Franken“, in: Festschrift P. G. Schmidt, München 2004), die Transfer- und Präsenztheorie im hochmittelalterlichen Reliquienwesen („Gold und Asche. Reliquie und Reliquiare als Medien in Thiofrid von Echternachs Flores epytaphii sanctorum“, in: Reliquiare im Mittelalter, Hamburg 2005) oder den Literaturbetrieb der Karolingerzeit in seiner Gesamtheit („Potere, pubblico e scrittura nella comunicazione letteraria dell'alto medioevo“, in: Comunicare e significare nell'alto medioevo, Spoleto 2005). Graduiertenkurse und Tagungen im Zeitraum 2006--2008 werden diesen Schwerpunkt verstärken („Grammatica. Die Kunst der Sprache in Mittelalter und Früher Neuzeit“, Erlangen, SS 2006; „Da heime in miner Pfarre. Identitätsbildung und Kulturtransfer im europäischen Niederkirchenwesen der Vormoderne“, Wolfenbüttel, März 2007).

Mittellatein online: www.mittellatein.phil.uni-erlangen.de

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